Die Sehhilfe als notwendiges Übel

Umfrage: Brillenträger nehmen Modetrends nicht wichtig

(djd). Bei der Wahl ihrer Brille achten die Bundesbürger kaum auf Modetrends. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Statistik-Portals Statista für den Online-Versandhändler "Mister Spex". Das Ergebnis: Während in der Werbung häufig große, auffällige Kunststoff-Modelle zu sehen sind, entscheiden sich 59 Prozent der deutschen Männer und 39 Prozent der Frauen für die dezente Metallfassung.

Frauen sind mutiger als Männer

Insgesamt gaben 80 Prozent der Befragten an, ein "eher dezentes Gestell" zu tragen. Dabei beweisen Frauen tendenziell mehr Mut als Männer: 31 Prozent von ihnen tragen nach eigener Auffassung eine auffällige Brille, bei den Männern sind es nur 14 Prozent. Nicht ganz überraschend: Beinahe jede dritte Frau betrachtet die Brille als modisches Accessoire, bei den Männern sind es nur 19 Prozent. Und immerhin 39 Prozent der Frauen finden es sinnvoll, zu verschiedenen Anlässen unterschiedliche Brillen zu tragen.

 

 

 

 

 

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Das "notwendige Übel" dauerhaft loswerden

Ganz unabhängig von Modetrends ist die Brille der Umfrage zufolge für 45 Prozent aber letztlich doch nur ein "notwendiges Übel". Und viele träumen davon, die Sehhilfen dauerhaft loszuwerden. Schließlich stören sie beim Küssen, bei Regen verwässern lästige Tropfen schnell die Sicht, und vor allem beim Sport können sie sehr hinderlich sein.

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Deshalb lassen ungefähr 100.000 Bundesbürger pro Jahr ihre Sehschwäche aus den unterschiedlichsten Gründen per Augenlaserbehandlung beheben. Wer kommt grundsätzlich für einen solchen Eingriff in Frage? Dazu Dr. med. Volker Rasch, Facharzt für Augenheilkunde aus Potsdam: "Entscheidend ist der persönliche Leidensdruck des Einzelnen. Er muss mit Brille oder Kontaktlinsen in Beruf, Freizeit oder Sport ein echtes Problem haben. Es gibt aber auch Fälle, bei denen aus ärztlicher Sicht zu einer Operation geraten werden kann." Und ab welchem Alter ist eine solche Operation möglich? Dr. Rasch: "Erlaubt ist sie ab dem 18. Lebensjahr. Das Auge sollte jedoch prinzipiell ausgewachsen sein. Bei Älteren wiederum können Faktoren wie Linsentrübungen oder Netzhautveränderungen die Indikation zur Operation limitieren."

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Lasik wird von der Kasse nicht übernommen

Lasik zählt zur sogenannten Wunschmedizin und wird von den Kassen deshalb nicht übernommen. "Das Lasern in Deutschland kostet circa 4.000 Euro für beide Augen", erläutert Susanne Besold, Expertin bei den Ergo Direkt Versicherungen. Vom Fürther Direktversicherer beispielsweise gibt es deshalb eine neuartige Augenzusatzversicherung ohne Gesundheitsfragen. Susanne Besold: "Wer eine Sehschärfenkorrektur mittels Laseroperation durchführen lassen will, erhält dafür ab dem dritten Versicherungsjahr einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro." In den ersten beiden Versicherungsjahren ist der Zuschuss auf insgesamt 667 Euro begrenzt. Bei der Augenversicherung werden außerdem bis zu einer gewissen Höchstgrenze augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen und Aufwendungen für Brillenfassungen und -gläser sowie Kontaktlinsen erstattet.

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Fast immer ohne Risiken und Nebenwirkungen

"Komplikationen oder unerwünschte Nebenwirkungen sind beim Augenlasern äußerst selten", sagt der Hamburger Facharzt Dr. med. Ralf-Christian Lerche. "Allerdings sollte die Hornhaut bei einer Lasik mindestens 500 µm dick sein, bei Oberflächenverfahren ist eine Operation eventuell auch bei dünneren Gewebedichten möglich. Bei zu dünner Hornhaut besteht die Möglichkeit, die Fehlsichtigkeit mittels zusätzlicher Linsen zu korrigieren." Voraussetzung für jede Operation sei, so Dr. Lerche, eine gründliche Untersuchung an beiden Augen durch den Facharzt.

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Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen